Ist der Tod weiblich?

Welches Geschlecht hat der  Tod, oder ist er metaphysisch, geistig unfassbar?

In dem wirklich lesenswerten Buch von Nina Geroge “Das Traumbuch” steht am Ende die Formulierung “Der Tod ist weiblich”. Das Buch von George ist lesenswert wegen der sprachlichen Kraft, der schönen Wortneuerfindungen und der schriftstellerischen Qualität. Das Buch handelt von dem “Leben” oder dem Grenzbereich zwischen Leben und Tod auf einer Komastation in London und beschreibt phantatsiereich,  hochintensiv die Erlebnisperspektiven von zwei, mit einander verbundenen Komapatienten und die Erfahrungen, die die Besucher der Patienten, sein Sohn und seine Geliebte auf der Station machen. Ein Buch, dass man gelesen haben muss, wenn man sich für die Zwischenwelten Leben, Nicht-Leben, Sterben und Tod interessiert.

Welches Geschlecht haben Engel?

Mit einer Freundin streitet sich der Autor der hiesigen Zeilen schon seit 15 Jahren, ob Engel weiblich oder männlich sind.  Ein Ansatzpunkt das zu erforschen ist in die Kunstgeschichte zu schauen.  In Frankfurt, wo wir uns kennen lernten im Museum,  waren doch schon viele Engel weiblich gemalt und gezeichnet.

Nach einem Studium der “Summa theologica” von Thomas von Aquin kommt man zu dem Zitat, dass “Engel rein geistige Wesen sind, transzendental”. Daraus ist dann wahrscheinlich die streng logische Ableitung gestattet, dass sie geschlechtslos sind.

Ist der Tod männlich, weiblich, oder geschlechtslos?

Wenn man mit der gleichen hermeneutischen Deduktion herangeht wie oben, könnte man zunächst eine Erhebung machen, wie die Künstler in der Kunstgeschichte den Tod dargestellt haben. Dazu haben wir noch keine wissenschaftliche Untersuchung gestartet. Wenn der Autor 20 Darstellungen vor sein geistiges Auge aufruft, kommt er zu dem Schluß, dass der Tod fernab der menschlichen Kategorien, zwar menschenähnlichen Formen hat, aber eine Kategorie eigener Art darstellt, sui generis.  Ofmals wird der Tod, auch Schnitter genannt, in männlicher Form dargestellt. Auch sprachlich ist von der männlichen Form die Rede DER TOD. Das mag damit einhergehen, dass der Tod kraftvoll, unbremsbar und brutal ist und diese Eigenschaften männlichen Wesenszügen zugeschrieben werden.

Rein philosophisch würde ich dem Tod die gleiche Qualität zuerkennen, wie Engeln. Vielleicht ist es auch völlig falsch, wenn man einem Tod ein Personensein zuerkennt, oder gar vermenschlicht. Wenn der Tod keiner Kategorie von Mensch oder Tier entspricht, dann kann er selbstverständlich auch neutral, transzendental, geschleschtlechtslos sein.

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