Was heißt anonym bei staatlichen Friedhöfen?

1. Keine Teilnahmemöglichkeit der Angehörigen bei der Beisetzung
2. Kein Namenszeichen auf der Grabstätte
3. Keine Möglichkeit der Grabpflege und Bepflanzung
4. Kein konkreter Ort der Trauer

Gründe eine anonyme Beisetzung zu veranlassen:

1. Grabkosten möglichst gering halten
2. Den Angehörigen sollen keine Lasten aufgebürdet werden

Wie läuft eine anonyme Bestattung ab?

Darf man bei einer anonymen Bestattung dabei sein? Wie läuft das ab? Bei einer klassischen anonymen Bestattung erfahren die Angehörigen normalerweise weder Ort noch Zeit der Bestattung. Man weiß also nicht, wann der Verstorbene beigesetzt wird und wo sich das Grab exakt befindet. Deshalb kann man zu einer solchen Bestattung auch nicht als Trauergast erscheinen. Außerdem kann man später kein einzelnes Grab besuchen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die anonyme Bestattung ist günstiger und man hat später keine Grabpflege zu leisten. Als Nachteile kann angeführt werden, das oft den Familien ein Anlaufpunkt für ihre Trauer fehlt.

Wie sind anonyme Gräber zu finden?

Auf einigen Friedhöfen erfährt man ungefähr die Lage des Grabes. Hier sind spezielle Stellen (beispielsweise eine Rasenfläche oder eine Urnenhalle) als letzte Ruhestätte bekannt. An einem zentralen Punkt kann man auch Blumen ablegen oder eine Kerze aufstellen. Selbstverständlich gibt es, je nach Friedhof, noch weitere Spielarten, zum Beispiel die teilanonyme Bestattung, bei der man bei der Beisetzung dabei sein darf, wo es aber hinterher auch kein konkretes Grab gibt.

Bestattungsformen des Grabes mit und ohne Kennzeichen.

Auf vielen Friedhöfen ist es möglich, dass man zwar ein Grab erwirbt, bei der Beisetzung dabei ist und die konkrete Grabstelle kennt, jedoch keinen namentlich gekennzeichneten Grabstein aufstellen lässt. Welche Bestattungsvariante in Frage kommt, kann der örtliche Bestatter oder die Friedhofsverwaltung beantworten.

Kosten der anonymen Bestattung

Gerade bei der anonymen Bestattung sollte man sich nicht allein von finanziellen Gedanken leiten lassen. Manche haben es hinterher bitter bereut, zu leichtfertig die total anonyme Variante gewählt zu haben. Hier gilt: Weg ist weg!Man hat hinterher definitiv kaum einen Anlaufspunkt!

Anonyme Feuerbestattung

Dem Feuer wurde schon immer eine reinigende Kraft zugeschrieben – das war mit ein Grund, warum man Ketzer und Hexen verbrannt hat. Dahinter stand die Vorstellung, dass das Feuer nicht nur den Körper verzehrt, sondern auch die Seele reinigt und alle Sünden aus ihr heraus brennt.
Diese Vorstellung ist vielleicht heutzutage nicht mehr bei allen Menschen in vollem Umfang vertreten, aber der Gedanke, dass ein Körper vom Feuer verbrannt wird und so nicht dem langsamen Zersetzungsprozess in der Erde ausgesetzt wird, ist für immer mehr Menschen offensichtlich eine schöne Vorstellung. Sie gehen im Nichts auf und werden wieder das, woraus sie gemäß christlicher Vorstellungen erschaffen wurden: zu Staub.
Manche Menschen gehen dabei noch einen Schritt weiter: Sie möchten völlig in der Erde aufgehen und deshalb auch kein eigens gekennzeichnetes Grabhaben, das man ihnen zuordnen könnte. Deshalb ziehen sie die anonyme Feuerbestattung vor, die keinen Aufschluss darüber gibt, wo genau die Urne in dem Urnenfeld beigesetzt wurde.

Pro und Contra einer anonymen Feuerbestattung

Für die anonyme Feuerbestattung sprechen auf jeden Fall ganz handfeste ökonomische Aspekte. Eine Grabstätte in einem Urnenfeld gehört mit zu den preiswertesten Grabstätten, die man auf einem Friedhof erwerben kann. Zudem entfallen Kosten für einen Grabstein, die Bepflanzung und die Grabpflegekomplett, da die Kennzeichnung des Grabes nicht erlaubt ist und die Pflege des meistens als Rasenfläche gestalteten Urnenfeldes vom Friedhof übernommen wird. Natürlich spricht auch der Wille der verstorbenen Person für diese Art derBestattung. Wenn sich der Angehörige zum Beispiel per Bestattungsverfügungfür diese Art der Beisetzung entschieden hat, dann ist der Grund dafür oft der, dass er oder sie seinen Angehörigen weiteren finanziellen Aufwand und zeitliche Mühe ersparen möchte. Und sicher sollte man diesen Willen des Verstorbenen respektieren.
Auch das Thema räumliche Entfernung kann Hinterbliebene zu der Entscheidung bringen, ein anonymes Urnengrab zu wählen. Wenn man auf einem anderen Kontinent wohnt und das Grab ohnehin weder besuchen noch selbst pflegen kann, ist diese Bestattungsform eine realistische und pragmatische Alternative. Auf der anderen Seite wird von den Kritikern der anonymen Bestattung oft angeführt, dass jeder Mensch auch noch nach dem Tod das Recht habe, als Mensch und Persönlichkeit in Erinnerung zu bleiben. Deshalb sollte jeder Mensch – selbst wenn er keine Angehörigen mehr hat – ein individuelles Grab bekommen und nicht in einem anonymen Gemeinschaftsgrab untergehen. Wenn Angehörige vorhanden sind, hat die anonyme Feuerbestattung sicher den Nachteil, dass ihnen ein spezieller Anlaufpunkt zur Trauerbewältigung fehlt. Natürlich können sie das Urnenfeld besuchen, aber ein Einzelgrab mit einem schön gestalteten Grabstein und einer liebevollen Bepflanzung schafft einen ganz anderen Bezugspunkt für die Trauerbewältigung als eine Rasenfläche.

Ablauf der anonymen Feuerbestattung

Auch bei einer anonymen Feuerbestattung kann eine Trauerfeier abgehalten werden. Bei der voll anonymen Bestattung wird nach der Trauerfeier dann die Urne von den Angestellten des Friedhofs beigesetzt. Die Angehörigen können dann von der Friedhofsverwaltung das Urnenfeld erfragen, auf dem ihr Angehöriger beigesetzt wurde, aber sie erfahren nicht die genaue Stell innerhalb des Urnenfeldes. Bei der halbanonymen Bestattung können die Angehörigen der eigentlichen Beisetzung beiwohnen. Eine Kennzeichnung der Grabstätte ist allerdings nicht erlaubt.

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